1897: Völk inmitten der Industrie
Immer leichter wurde die Fuhrhalterei durch neue Verkehrswege, die von 1818 bis 1868 gebaut wurden: die Gießener Chaussee, die Chaussee Dill aufwärts, die Chaussee an der großen Promenade entlang, die Wetzbachtalstraße und die Lahntalstraße auf dem rechten Ufer. Die Lahnkanalisation wurde bis Gießen geführt und ab 1874 gab es Eisenbahnstrecken, die nach Koblenz und Köln führten.
Hiermit begann unsere Tätigkeit auch als Bahn amtlicher Rollfuhrunternehmer. Dies belegen interessante Frachtbriefe aus der Zeit um 1870 mit den alten Stempeln der Main Weser Bahn, der hessischen Ludwigseisenbahn, der Köln Mindener, der Rheinischen Eisenbahn und des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen. Die Frachtbriefe nennen uns auch die Waren, die Johann Jakob Völk damals beförderte: Kaffee, Reis und Garn in Ballen, Kandiszucker und Zichorien in Körben, Bier, Lampenöl, Tabak in Fässern und Zucker in Kisten. Wetzlar war nicht nur preußische Kreis und Garnisonstadt, sondern seit 1849 begann es sich auch zu einem Mittelpunkt der Optik und Feinmechanik zu entwickeln. Durch den Eisenbergbau und die Errichtung der Buderus Hochöfen im Jahre 1870 wurde unsere Stadt zum Sammelpunkt der Schwerindustrie. All dies vermehrte die Aufgaben des Völkschen Fuhrbetriebs. 1866 wurde es mit dem Deutschen Krieg turbulent: Wetzlar war Sammelpunkt einer 21.000 Mann starken Division und profitierte davon. Noch 3 Friedensjahre durfte Johann Jakob Völk erleben, bevor er 1874 verstarb. Da bei seinem Ableben sein ältester Sohn Heinrich noch nicht geschäftsfähig war, musste seine Ehefrau zwischenzeitlich die Führung des Betriebs übernehmen und übertrug sie dem Sohn 1881. Dieser verstarb allerdings schon 1886 und somit musste sein junger, bald mündig werdender Bruder Ferdinand an die Spitze des Unternehmens gehen. Eine gründliche kaufmännische Ausbildung und die tatkräftige Unterstützung seiner klugen, älteren Schwester Lina halfen ihm dabei. Um Futter für den vermehrten Pferdebestand zu erhalten, vergrößerte er die übernommene Landwirtschaft und als neues Baumaterial für entstehende Wohnviertel benötigt wurde, eröffnete er in einem Tal unterhalb der Eisenhardt eine Ringofenziegelei.
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