1856: Johann Jakobs Leben, eine wichtige Truhe und der erste Firmensitz

1856: Johann Jakobs Leben, eine wichtige Truhe und der erste Firmensitz

Ein Kastenwagen mit vier Holzrädern, eine weiße Plane zum Schutz gegen die Witterung mit 2-6 Pferden je nach Ladung. Mitten unter dem Wagen schwebte an 4 Ketten ein flacher, oben offener Kasten Schiff genannt, darin stand eine durch Eisenbeschläge gesicherte Eichenholz Truhe, welche Wertpapiere und Wertsachen Aufnahme. Hier ist eine Kette an geschmiedet für den die Truhe bewahrenden Hund. Ein solches Stück ist noch heute in unserem Familienbesitz und wird in Ehren gehalten.

   

Nach den unternehmerischen Anfängen von Johannes Völk (1770-1836) im Haus seiner Ehefrau Anna Katharina Dittert wurde das Geschäft größer und man benötigte mehr Platz. Laut Wetzlarer Häuserverzeichnis wurde ein von der Kruggasse bis zur Silhöfertorstraße reichendes Gebäude, sowie das in der Goethezeit erbaute Stammhaus in der Barfüßergasse erworben.

Das Leben des Johann Jacob Völk (1812-1874) fällt in die Zeit von Befreiungskriegen bis zum Bismarck’schen Kaiserreich. Diese Zeit hatte in allen Volksschichten den Sinn für soziale Gerechtigkeit und Freiheit geweckt Hier heraus ergab sich die Bewegung aller liberal gesinnten Bürger, zu denen sich auch Johann Jacob Völk zählte, wenngleich er durch seine starke berufliche Inanspruchnahme keine Zeit zur politischen Betätigung hatte. Nach dem Tod seiner Eltern übernahm er das Geschäft. Doch die Not war immer noch groß und viele Bürger wanderten nach Amerika aus.

Auf seinen regelmäßigen Fahrten nach Frankfurt spannte er im Gasthaus zur Stadt Kassel aus und übernachtete dort. Dabei lernte er die jüngste Tochter des Besitzers, des Frankfurter Bürgers, Schmiedemeisters, Gastwirts und Gutsbesitzers von Adelsberg Johanna Katharina Werner kennen und heiratete sie 1856. Durch die Verehelichung mit einer Frankfurter Bürgertochter wurde er auch Frankfurter Bürger und alle seine späteren, in Wetzlar zu meldenden familiären Ereignissen fanden auch in den Registern und im Amtsblatt der bis 1866 freien Stadt Frankfurt Veröffentlichung. Aus dieser Zeit stammen schöne Möbel, die noch heute im Familienbesitz sind.

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